„Die gute Nachricht: Immer mehr nordrhein-westfälische Schüler machen Abitur mit immer besseren Noten. Wenn das so weiter geht, haben wir in einigen Jahren das rotgrüne Ziel absoluter Gleichheit mit hundert Prozent Einser-Abiturienten erreicht! Die schlechte Nachricht: Diese Zeugnisse sind das Papier nicht wert, auf dem sie stehen. Professoren und Personalleiter sehen sich mit immer mehr Schulabgängern konfrontiert, denen grundlegende Rechtschreib- und Rechenkenntnisse fehlen. Für Helmut Seifen, schulpolitischen Sprecher der AfD NRW, die logische Folge einer ideologiegetriebenen Bildungspolitik
Nun fallen den Altparteien in NRW die von Ihnen in den letzten zehn Jahren durchgesetzten unsinnigen Veränderungen in der Schullandschaft wie z.B. G8 und Inklusion endlich auf die Füße. Fachleute aus Schule und Wissenschaft hatten es längst vorhergesagt und immer wieder davor gewarnt, dass diese Maßnahmen und noch viele andere wie auch das neue Lehrerausbildungsgesetz zu einem eklatanten Bildungsabbau führen würden und in ihrer Inhumanität einfach skandalös sind. Jetzt wehren sich die Eltern endlich lautstark, die einfach Sorgen haben, dass ihre Kinder und deren Zukunft auf dem Altar einer verbohrten Bildungsideologie geopfert werden sollen. Die Lehrer und Schulleiter haben längst schon gewarnt vor den unseligen Entwicklungen, welche die Neuerungen der letzten zehn Jahre herbeiführen würden.
Der jetzt in Berlin vorgestellte Länderreport 2015 und Proteste der Elternverbände zeigen, dass die Mahner und Warner Recht hatten mit ihren Einwänden. Aber die Verantwortlichen in CDU, FDP, SPD und Grüne wollen natürlich immer noch nichts davon wissen.
Die Vernachlässigung des Lernens und die bewusste Herabsetzung der Lernleistung beginnen bereits in der Grundschule. Wenn zu einer sowieso schon sehr heterogenen Schülergruppe, wie sie für die Grundschulen typisch sind, noch Kinder mit Förderbedarf zugewiesen werden, dann ist gelingender Unterricht einfach nicht mehr möglich. Dann sitzen die Kinder bei einem dementsprechenden Lärmpegel in Kleingruppen an ihren Gruppentischen und werkeln vor sich hin, ohne dass die Lehrerin, der Lehrer mit der gesamten Klassengemeinschaft ein Lernergebnis erreichen kann, das auch das verlangte Niveau hat. Und wenn sie dann noch so schreiben dürfen, wie ihnen das nach Gehör richtig scheint (phonetisches Schreiben), dann muss man sich nicht wundern, wenn NRW-Schüler „in Deutsch schwächeln“, wie aus dem Länderreport „IQB-Bildungstrend 2015“ hervorgeht und den 12. und 13. Platz im Ranking der Bundesländer einnehmen. Denn diese Methode des Lesenlernens und Schreibenlernens in den Grundschulen führt zur Verzögerung des Lesenlernens, zur Abnahme von Rechtschreibleistungen im allgemeinen, zur Zunahme von legasthenischen Erscheinungsformen und zur übergroßen Benachteiligung von Kindern aus bildungsfernen Elternhäusern und aus den Elternhäusern, in denen wenig Deutsch gesprochen wird. Diese Defizite schleppen die Kinder immer in ihrer Schullaufbahn mit. Und so kommen die Grundschulkinder wesentlich schlechter vorbereitet an die weiterführenden Schulen. Dieses Defizit erschwert ihren Start dort erheblich, und zwar besonders den Start an den Gymnasien.
An den weiterführenden Schulen setzt sich dann dieser Zustand fort. Auch hier bewirken die Inklusion und der Zwang, leistungsschwächere Kinder an einer für sie zu anspruchsvollen Schulform unbedingt zu halten, den Abbau von Lernleistung für alle Schüler. Denn eine Marschkolonne ist nur so schnell wie ihr langsamstes Mitglied.“
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