Prof. Dr. Jörg Meuthen
AfD-Vorsitzender:
„Zum Mut zur Wahrheit gehört auch der Mut zur unangenehmen Wahrheit. Und die Wahrheit über unser Rentensystem ist leider eine unangenehme und keine einfache: Hielten wir am bestehenden Rentensystem fest, so wäre dieses nur durch eine erhebliche Erhöhung des Renteneintrittsalters, eine weitere Absenkung des Sicherungsniveaus und beträchtliche Erhöhungen der Beitragssätze aufrecht zu erhalten. Das kann den Millionen von Beitragszahlern nicht zugemutet werden.
Da die Kartellparteien jegliche Reform des Systems zum Schaden insbesondere der heranwachsenden Generation seit Jahrzehnten auf die lange Bank geschoben haben, arbeitet die AfD derzeit an einem umfassenden Rentenreformprogramm. Dabei werden auch die erfolgreichen Komponenten von Systemen anderer Länder, wie zum Beispiel der Schweiz, zum Teil als Vorbild dienen. Es wird aber wenig helfen, ein einziges Modell eins zu eins zu kopieren.
Ein Rentensozialismus derart, dass auch Selbstständige und Beamte zwangsweise in das marode System der gesetzlichen Rentenversicherung gezwungen werden, kann kein erfolgsversprechender Lösungsansatz sein. Ein erfolgreiches Rentenkonzept muss stattdessen einen umfassenden Ansatz haben und darf sich nicht allein auf das Drehen einzelner Stellschrauben beschränken, sondern muss die Individualität und Selbstverantwortung der Menschen in ihrer Altersvorsorgeplanung stärken.
Wenn die Kartellparteien uns nun weismachen wollen, dass die Zuwanderung unqualifizierter und kulturfremder Menschen der Reparaturbetrieb für eine alternde, schrumpfende deutsche Gesellschaft mit ihrem maroden Rentensystem sei, dann kann man das nur als blanken Hohn bezeichnen.
Wir brauchen eine steuerliche Entlastung der Bürger, da die hohen Belastungen mitverantwortlich dafür sind, dass Jahr für Jahr hunderttausende Hochqualifizierte unser Land verlassen, in Scharen in die Schweiz ziehen und dort das Rentensystem mitfinanzieren, während zu uns Menschen kommen, die zu den Nettostaatsprofiteuren gehören und uns zusätzlich belasten.
Die Altparteien haben es über Jahrzehnte hinweg nicht geschafft, zukunftsfähige Rentensystemkonzepte zu entwickeln. Wir sind gerade dabei, diese Hegemonie des Nichtstuns aufzubrechen.“