meuthenProf. Dr. Jörg Meuthen
AfD-Vorsitzender:

„Der Parteitag unserer Bürgerpartei in Köln wirft allerlei Schatten voraus, darunter auch einen ziemlich dunklen – das Treiben der staatsfinanzierten Amtskirchen. Man hat sich nun allen Ernstes für Freitagabend in der Nähe unseres Tagungshotels zu einem „politischen Nachtgebet“ verabredet, wie man es seitens der Kirche auszudrücken beliebt.

Wer nun glaubt, diese skurile Aktion sei ein kleiner Ausrutscher weltfremder Pastoren, wird sogleich eines wesentlich Schlechteren belehrt: Anstatt ihre kirchensteuerfinanzierten Predigten des nächsten Sonntags vorzubereiten oder seelsorgerisch in ihrer Gemeinde den wirklich Bedürftigen zu helfen, will man sich unter dem Motto „Unser Kreuz hat keine Haken“ – eine Frechheit sondersgleichen, ich zitiere hierzu meine Stuttgarter Parteifreunde: „Euer Schrank hat keine Tassen!“ – mit Redebeiträgen an antidemokratischen Aktivitäten des linksradikalen Bündnisses „Köln stellt sich quer“ beteiligen.

Und damit der HERR auch wirklich Gefallen finden möge am Treiben seiner pastoralen Schäfchen, soll zur absoluten Krönung am Sonntag in den Kölner Kirchen mit Fürbitten gegen die AfD gebetet werden. Lesen Sie selbst, wie subtil man versucht, unseren Teil der Meinungsfreiheit moralisch niederzubeten:

„Barmherziger Gott, wir leben aus deiner Zusage, dass jeder Mensch kostbar ist. Der Regenbogen, den Du in die Wolken gesetzt hast, der österliche Bund des Friedens und der Versöhnung kennen keine Grenzen. Und doch erleben wir Menschenverachtung, Nationalismus und Intoleranz. Menschen werden als ‘Fremde’ ausgegrenzt. Gib uns Kraft, die Würde jedes Einzelnen zu achten. Erneuere und stärke uns alle durch den österlichen Blick des Friedens aufeinander.“

Nebenbei sei die Frage gestattet, ob wohl auch die Würde unserer Parteitagsbesucher Element dieser Fürbitte ist – berechtigte erscheinen höchst angebracht.

Keine Zweifel dagegen bestehen an der Geiselhaft, in welche gläubige Christen genommen werden, die jetzt am Sonntag in eine Kölner Kirche gehen; eine Geiselhaft für den politischen Kampf von sich moralisch überlegen fühlenden Kirchenfürsten, denen augenscheinlich die in Deutschland übliche Trennung von Staat und Kirche nicht mehr ganz geläufig ist.

All das ist absolut irre. Deutschland ist ein Tollhaus geworden, und die Kirchen mischen nach Kräften mit.

Auch ich als gläubiger Christenmensch denke in Anbetracht dieses vollkommen fehlgeleiteten klerikalen Klamauks erstmalig in meinem Leben ernsthaft darüber nach, dieser Kirche keine weitere Unterstützung zukommen zu lassen und Konsequenzen zu ziehen, die für mich jahrzehntelang undenkbar waren.

Bedeutend lieber wäre es mir, mein persönliches Stoßgebet würde erhört: „Oh HERR, gib Hirn!“

In Anbetracht der geistigen Verfasstheit der Verantwortlichen käme dies allerdings einem wahren nachösterlichen Wunder gleich. Die Hoffnung darauf stirbt zuletzt.

Zeit, die Hoffnung nicht aufzugeben. Zeit für die AfD!“

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