Das eben ist der Fluch der bösen Tat, dass sie, fortzeugend, immer Böses muss gebären.

Dieser Sinnspruch aus Friedrich Schillers Wallenstein ist von universeller Gültigkeit.  Will sagen: Einmal auf der schiefen Bahn geht es immer weiter bergab. Wir von der AfD-Fraktion staunten nicht schlecht, als uns die berüchtigte „Trierer Erklärung“ mitsamt dem bekannten gehässigen Ratinger Vorspann in der Ratssitzung am 19. März vom Altparteienkartell  als Antrag mit der Nummer A50/2024 erneut serviert wurde. Offenbar hatte sich der Bürgermeister unsere Beschwerde wegen Fristverletzung zu Herzen genommen. Denn schon am 6. Februar wurde uns genau dieses Pamphlet als Ratsvorlage A30/2024 ohne die Einhaltung der Fristen laut Geschäftsordnung in der Ratsversammlung präsentiert und zur Abstimmung gebracht. Das war nicht rechtens und dieser Mangel sollte nun durch erneute Vorlage, diesmal unter Fristeinhaltung, behoben werden

Dabei war die Deportationslüge, um die es im Kern ging, längst als solche entlarvt worden. Nicht nur durch das Dementi der AfD selbst und den eidesstattlichen Erklärungen von sieben der inkriminierten Teilnehmer, nein, Correctiv hatte das Konstrukt angeblicher Geheimpläne zu Deportationen selbst schriftlich in Abrede gestellt.  Hier der entscheidende Absatz aus der unwidersprochenen Presseerklärung der Kanzlei Höcker:

Angeblich geplante Ausweisung deutscher Staatsbürger nach rassistischen Kriterien: Correctiv stellt schriftsätzlich klar, dass dieser Hauptvorwurf gar nicht Thema des Treffens war. Correctiv hatte durch überspitzt inszenierte Wertungen den falschen tatsächlichen Eindruck hervorgerufen, Thema des Potsdam-Treffens sei die Ausweisung deutscher Staatsbürger nach rassistischen Kriterien gewesen. Hunderttausende gingen völlig zu Recht empört gegen diese vermeintlichen Pläne auf die Straße. Jedoch: es gab sie nie. Sieben Teilnehmer des Treffens hatten vor Gericht eidesstattlich versichert, dass die vermeintlichen Ausweisungspläne nicht Gegenstand der Diskussion waren. Die medienrechtlich offenbar gut beratenen Correctiv-Aktivisten hatten dies zwar auch nie explizit behauptet. Fast jeder hatte die Andeutungen, Mutmaßungen und Meinungsäußerungen von Correctiv aber so missverstanden, als habe es die Ausweisungspläne tatsächlich gegeben.  

Aber was unterscheidet die neue Vorlage A50/2024 denn nun von der älteren Version A30/2024? Tatsächlich, die Blockparteien hatten zwischenzeitlich Zuwachs bekommen. Jetzt ist sogar die FDP mit von der Partie und durfte im Briefkopf dabei sein. Schade, bislang hatten wir die ehemals Liberalen noch für die Vernünftigsten in der Ratinger Altparteien-Melange gehalten. Aber offenbar wollten sie nicht länger abseitsstehen, wenn es doch gegen die AfD geht.