Wir erkennen an und halten es ausdrücklich für lobenswert, dass der Bürgermeister angesichts steigender Infektionszahlen nicht zuletzt in Sorge um die Gesundheit der städtischen Mitarbeiter bemüht ist alles zu tun, um die weitere Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern oder zumindest zu verlangsamen.

Dennoch fragen wir uns, ob die Schließung des Recyclinghofs und der Grünabfallsammelstellen in dieser Situation richtig ist.

Die Stadt äußert die Befürchtung, dass selbst bei einer geordneten Zugangsbeschränkung „Wartezeiten von zwei Stunden und chaotische Zustände vor dem Wertstoffhof“ eintreten könnten. Garten- und sonstige Abfälle sollen die Bürger deshalb zwischenlagern und zu einem späteren Zeitpunkt an den Sammelstellen abliefern. Mit Verlaub, aber die Hoffnung, dass sich die beschriebenen Zustände ändern könnten, vermögen wir nicht zu teilen. Im Gegenteil, je länger die Schließung andauert, umso mehr Abfall sammelt sich bei den Bürgern an, den diese nach Wiederöffnung der Sammelstellen dann auch schnellstens entsorgen wollen. Hinzu kommt als weiterer Aspekt, dass wir uns alle darum sorgen sollten, dass nicht Unvernünftige ihre Grün- und sonstigen Abfälle wild in der Landschaft abladen.

Außerdem trügt nach unserer Auffassung die Hoffnung, dass die Infektionsgefahr in einigen Wochen oder Monaten vorüber oder auch nur geringer sein wird. Solange kein wirksames Mittel gegen die Erkrankung, keine Impfung gegen das Virus gefunden sein wird, ist die Ansteckungsgefahr latent vorhanden, werden die heute schon praktizierten Schutzmaßnahmen weiter getroffen werden müssen.

Trotz allem leisten in diesen Tagen  Polizei, Feuerwehr, Beschäftigte in den Lebensmittel- und anderen offenen Verkaufsstätten, im Gesundheitsdienst und überhaupt in allen anderen Bereichen, in denen das tägliche Leben noch halbwegs am Laufen gehalten wird, für die Gesellschaft einen unglaublich wertvollen Beitrag. Wir bitten deshalb den  Bürgermeister, auch vor diesem Hintergrund die Schließung des Recyclinghofs und der Grünabfallsammelstellen rückgängig zu machen und diese mit den geeigneten Schutzmaßnahmen für die dort tätigen Bediensteten wieder zu öffnen. Düsseldorf und Erkrath haben die Recyclinghöfe in Flingern und Hochdahl für ihre Bürger erst gar nicht geschlossen.

Die Öffnung des Mettmanner Recyclinghofs müsste mit entsprechenden Zugangsbeschränkungen (kontrollierte Zufahrt, Absperrung des Raums der Mitarbeiter etc.) ebenfalls möglich sein. Der Platz selbst und die Zufahrt sind groß genug. Und selbst wenn in dieser Zeit aus Gründen der Kontaktvermeidung auf  Einnahmen für ansonsten gebührenpflichtigen Abfall verzichtet werden sollte, wäre das für die Stadtkasse wohl besser verkraftbar, als später die Beseitigung wilder Müllkippen allerorten in der Stadt.