Die beabsichtigte Errichtung einer Gesamtschule in Mettmann lehnen wir aus mehreren Gründen ab.
Abgesehen davon, dass wir schon infrage stellen, ob die im Schulgesetz geforderten Mindestanmeldezahlen für die ersten beiden Einschulungsjahrgänge tatsächlich erreicht werden, lehnen wir für Mettmann die einseitige Errichtung einer Gesamtschule zulasten der bestehenden Realschule ab. Wir treten für ein nach Begabungen differenziertes Schulsystem ein, das dem unterschiedlichen Leistungsvermögen der Schüler gerecht wird. Insoweit teilen wir die in den Stellungnahmen der Schulkonferenzen der weiterführenden Mettmanner Schulen zum Ausdruck gebrachten Bedenken gegen die Errichtung einer Gesamtschule.

Bildungsgerechtigkeit erfordert nach unserer Auffassung Differenzierung, nicht Gleichmacherei.

Schließlich sehen wir aber vor allem in der fehlenden Finanzkraft unserer Stadt den ausschlaggebenden Gesichtspunkt gegen die geplante Errichtung einer Gesamtschule. Mettmann erwirtschaftet Jahr für Jahr strukturelle Defizite, die sich inzwischen auf einen Fehlbetrag von mehr als 50 Mio. € summiert haben. Ausstehende Investitionen in Kindertagesstätten, Schulen, Feuerwache, Stadthalle, Hallenbad etc, sind gefährdet. Dies alles durch massive Erhöhungen von Grund- und Gewerbesteuern sowie die Reduzierung von freiwilligen Leistungen auffangen zu wollen, gleicht einer finanzpolitischen Geisterfahrt, der wir nicht zustimmen können.